Riskmanagement & IKS News
73% der Schäden bei Betrugsfällen verursachen eigene Mitarbeiter.
Durch ihre lange Betriebszugehörigkeit geniessen die typischen firmeninternen Täter hohes Vertrauen und kennen alle Lücken in den Kontrollsystemen. Sie schlagen selten zu, richteten aber oft hohe Schäden an. Jüngere Mitarbeitende begehen hingegen häufiger Delikte. Allerdings ist der finanzielle Schaden geringer, weil sie meist schneller auffliegen.
Doch was treibt Mitarbeitende dazu, ihre Firma zu betrügen? Die häufigsten Motive sind Spielsucht, Habgier, luxuriöser Lebensstil sowie finanzielle Notlagen. Die weiteren Beweggründe reichen von Geltungssucht und mangelnder Wertschätzung über Rache bis zur Erlangung persönlicher Vorteile.
.. am häufigsten [führen] interne Kontrollsysteme zur Aufdeckung, gefolgt von Whistleblowing.
Neben geschützten Whistleblowing-Kanälen spielt für die Prävention firmeninterner Wirtschaftsstraftaten generell eine vertrauensvolle Unternehmens- und Fehlerkultur eine wichtige Rolle. Zum einen, weil zufriedene Mitarbeiter in der Regel loyaler sind,
zum anderen, weil Missstände und Schwachstellen eher angesprochen werden.
… Massnahmen zum Schutz vor schwarzen Schafen in der eigenen Firma:
- Implementierung von Kontroll- und Compliance-Systemen (vor allem Vier-/Mehr-Augen-Prinzip)
- Mitarbeitersensibilisierung und -Schulung für interne Richtlinien, kritische Situationen und Detektion von Auffälligkeiten
- Regelmässige Routinekontrollen, Audits, Revisionen, gegebenfalls Prüfungen durch Externe
- Präventives Risikomanagement und regelmäßige Prozessoptimierung mit Schwachstellen-Checking sowie Überprüfung von Zugangs- und Zugriffskontrollen
- Wachsamkeit und Beobachten von Auffälligkeiten
- Untersuchung von Verdachtsmomenten
- Überprüfung von Bewerbern
- Gegebenfalls Bestimmung von Personenfaktoren für besonders sicherheitsrelevante Positionen
Quellen:„Kriminellen Mitarbeitern auf der Spur“ 7.2.23 Springer Professional