Riskmanagement & IKS News
Widerstandsfähigkeit erhöhen durch dezentrales Risikomanagement
«Risiken werden heute schon an vielen Stellen im Tagesgeschäft gemanagt, teilweise auch ohne es explizit Risikomanagement zu nennen. Es ist die tägliche Aufgabe eines jeden in einer Organisation, sich um die Erfüllung seiner Ziele zu bemühen und dabei mit Unsicherheiten umzugehen.
HR ist nicht dazu da, «HR zu machen» sondern um sicherzustellen, dass die richtigen Personen zur richtigen Zeit im Unternehmen sind. Jeder ist damit schon eine Art Risikomanager.
Die Aufgabe der Risikomanagement-Funktion ist es dabei Prozesse und Methoden bereitzustellen, die auf zentraler Ebene eine konsistente Berichterstattung für Transparenz ermöglichen, sich jedoch an die Art und Weise anpassen, wie Risiken bereits Tag für Tag dezentral gemanagt werden.»
Dezentrales Risikomanagement ist somit eine Methode, bei der die Verantwortung für Risikomanagemententscheidungen auf verschiedene Ebenen der Organisation verteilt wird, anstatt sie zentralisiert zu halten.
Mittels dezentralem Risikomanagement können Organisationen ihre Widerstandsfähigkeit erhöhen, indem sie schnellere Entscheidungen treffen, die Kreativität und Innovation in der Risikobewältigung fördern und die Auswirkungen von Risiken auf das Unternehmen reduzieren.
Schritte, die Organisationen unternehmen können, um die Widerstandsfähigkeit durch dezentrales Risikomanagement zu erhöhen, sind:
- Stärkung der Risikokultur durch Schulung und Sensibilisierung: Organisationen sollten sicherstellen, dass alle Mitarbeiter über die Risiken und Auswirkungen von Risiken auf das Unternehmen informiert sind. Mitarbeiter sollten geschult werden, um potenzielle Risiken zu erkennen und zu melden.
- Dezentralisierung der Risikomanagemententscheidungen: Organisationen sollten die Verantwortung für die Risikomanagemententscheidungen auf verschiedene Ebenen des Unternehmens verteilen, anstatt sie zentralisiert zu halten. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, schnellere Entscheidungen zu treffen und Risiken schneller zu bewältigen.
- Implementierung von Risikobewertungsinstrumenten: Organisationen sollten Instrumente zur Risikobewertung implementieren, um potenzielle Risiken zu identifizieren und zu bewerten. Diese Instrumente sollten einfach und benutzerfreundlich sein, um die Teilnahme der Mitarbeiter zu fördern.
- Kontinuierliche Überwachung und Bewertung: Organisationen sollten die Risiken kontinuierlich überwachen und bewerten, um sicherzustellen, dass die getroffenen Massnahmen wirksam sind und um Änderungen in den Risikofaktoren schnell zu erkennen.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Organisationen sollten flexibel und anpassungsfähig sein, um schnell auf Risiken reagieren zu können. Dies kann durch regelmässige Risikobewertungen und durch die Implementierung von Notfallplänen und Krisenreaktionsplänen erreicht werden.
Fazit: Einerseits ist die Risikokultur einer Organisation die Prämisse für ein dezentrales Risikomanagement. Andererseits braucht die Umsetzung geeignete Instrumente, die von den dezentralen «Risk Managern» nicht als lästiger Zusatzaufwand empfunden werden und einen das Unternehmen informiert sind. Mitarbeiter sollten geschult werden, um potenzielle Risiken zu erkennen und zu melden.
Quellen: «Risk Management im Zeitalter der Polykrisen» risknet.de 18.4.23, letzter Absatz «Risikokultur als Prämisse für ein dezentrales Risikomanagement»