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Riskmanagement & IKS News

Die Top-Risiken 2025

Die wichtigsten Risikofelder für KMU und Gemeinden

Die Schweiz blickt auf ein Jahr voller Herausforderungen, in dem insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Gemeinden mit einer Vielzahl an Risiken konfrontiert sind. Neben strategischen, operativen und finanziellen Risiken nehmen aussenwirtschaftliche Unsicherheiten eine zunehmend wichtige Rolle ein. Die Fähigkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln, wird 2025 entscheidend sein.

  1. Strategische Risiken

Digitaler Wandel und Technologischer Fortschritt

Die fortschreitende Digitalisierung bleibt ein zweischneidiges Schwert: Sie bietet Chancen, stellt aber gleichzeitig eine erhebliche Herausforderung dar. Unternehmen, die es versäumen, ihre Geschäftsmodelle an neue Technologien anzupassen, riskieren ihre Wettbewerbsfähigkeit. Besonders KMU sind gefordert, in Digitalisierung und Automatisierung zu investieren, um im globalen Wettbewerb mitzuhalten.

Regulatorische Veränderungen

In der Schweiz treten 2025 wichtige Gesetzesänderungen in Kraft, darunter Anpassungen bei der Mehrwertsteuer und Massnahmen zur Bekämpfung missbräuchlicher Konkurse. Für KMU bedeutet dies, dass sie interne Prozesse anpassen müssen, um Compliance-Risiken zu minimieren. Zusätzlich bleibt die Unsicherheit in den Beziehungen zur EU ein strategisches Risiko für exportorientierte Unternehmen.

  1. Operative Risiken

Fachkräftemangel

Die demografische Entwicklung in der Schweiz und der zunehmende Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte stellen Unternehmen vor operative Herausforderungen. Besonders die Pensionierung der Babyboomer-Generation verschärft die Situation. KMU müssen innovative Strategien entwickeln, um Talente zu gewinnen und zu binden, darunter flexible Arbeitsmodelle und gezielte Weiterbildungsmassnahmen.

Cyber- und Datensicherheit

Die Digitalisierung bringt auch wachsende Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit mit sich. Schweizer KMU stehen zunehmend im Fokus von Cyberkriminellen, da sie oft nicht über ausreichende Schutzmassnahmen verfügen. Investitionen in moderne Sicherheitslösungen und regelmässige Mitarbeiterschulungen sind unerlässlich, um Daten und Systeme zu schützen.

  1. Finanzielle Risiken

Steigende Energiekosten

Die Energiepreise bleiben volatil, was für KMU und Gemeinden in der Schweiz erhebliche finanzielle Belastungen mit sich bringen kann. Strategien zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen werden immer wichtiger, um Kosten zu kontrollieren.

Kommunale Finanzierungsrisiken

Gemeinden in der Schweiz stehen vor steigenden Verschuldungen und potenziellen Steuerausfällen. Gleichzeitig gefährden Defizite ihre Fähigkeit, Infrastrukturprojekte zu realisieren und essenzielle Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Ein effektives Finanzmanagement und die Priorisierung von Projekten sind entscheidend.




Basel IV und Kreditvergabe

Die Einführung von Basel IV im Jahr 2025 bringt strengere Kapitalvorschriften für Banken mit sich. Dies könnte die Kreditvergabe an KMU erschweren und zu höheren Finanzierungskosten führen. Unternehmen sollten daher Alternativen wie Leasingmodelle oder evtl. Crowdfunding prüfen.

  1. Aussenwirtschaftliche Risiken

Geopolitische Unsicherheiten und Handelskonflikte

Die geopolitischen Spannungen und der zunehmende Protektionismus in wichtigen Märkten wie den USA und China bleiben eine zentrale Herausforderung. Auch die Unsicherheit in den Handelsbeziehungen zur EU könnte den Marktzugang erschweren und Exportchancen beeinträchtigen.

Wechselkursrisiken

Der Schweizer Franken bleibt stark, was Exporteure vor grosse Herausforderungen stellt. Kursabsicherungen sind ein Muss, um Wechselkursverluste zu minimieren.

Lieferkettenunterbrechungen

Globale Störungen in Lieferketten, sei es durch geopolitische Konflikte, Naturkatastrophen oder logistische Engpässe, bedrohen die Versorgungssicherheit vieler KMU. Eine Diversifikation von Lieferanten und die Schaffung von Pufferlagern können helfen, dieses Risiko zu verringern.

ESG-Anforderungen

Nachhaltigkeitskriterien (ESG) gewinnen im internationalen Handel zunehmend an Bedeutung. Schweizer Exporteure stehen vor der Herausforderung, ihre Lieferketten und Produktionsprozesse transparenter und nachhaltiger zu gestalten, um den Erwartungen globaler Handelspartner gerecht zu werden.

Empfehlungen zur Risikominimierung

Proaktives Risikomanagement: Die Implementierung eines strukturierten Risikomanagementsystems hilft KMU und Gemeinden, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und geeignete Massnahmen zu ergreifen.

Mitarbeiterschulungen und Weiterbildungen: Regelmässige Schulungen, insbesondere in den Bereichen Datenschutz, IT-Sicherheit und Nachhaltigkeit, können die Resilienz gegenüber Risiken stärken.

Technologische Investitionen: Der Einsatz moderner Sicherheitstechnologien und die Integration digitaler Tools verbessern die Effizienz und reduzieren operative Risiken.

Diversifikation: Ob bei Lieferketten oder Exportmärkten – eine breite Aufstellung minimiert Abhängigkeiten und steigert die Flexibilität.

Regulatorische Anpassung: Die kontinuierliche Überwachung und Anpassung an neue gesetzliche Vorgaben stellt sicher, dass Unternehmen und Gemeinden compliant bleiben.

Fazit: Das Jahr 2025 bringt für KMU und Gemeinden in der Schweiz erhebliche Risiken mit sich, die ein umfassendes Risikomanagement erforderlich machen. Die Kombination aus strategischen, operativen, finanziellen und aussenwirtschaftlichen Herausforderungen erfordert ein ganzheitliches Vorgehen. Mit einer klaren Strategie, gezielten Investitionen und einem proaktiven Ansatz können Schweizer Unternehmen und Gemeinden jedoch ihre Resilienz stärken und die Chancen des kommenden Jahres nutzen.

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