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Wie Angst vor Veränderungen überwinden

Paradoxerweise ist Kontinuität der Schlüssel zur Akzeptanz von Veränderungen.

Die Angst vor Veränderungen ist ein allgegenwärtiges Phänomen in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Ob es um die Einführung neuer Technologien, Umstrukturierungen oder strategische Neuausrichtungen geht – Widerstände sind vorprogrammiert. Doch diese Ängste sind nicht nur eine Hürde, sondern auch ein Indikator für die tiefe Bindung der Mitarbeitenden an ihre Organisation. Sie zeigt, dass sie sich mit der Unternehmenskultur identifizieren und um deren Zukunft sorgen.

Aber wie entsteht diese Angst überhaupt, und wie können Führungskräfte ihr begegnen? Welche Strategien tragen zur erfolgreichen Veränderungskommunikation bei?

  1. Die Psychologie hinter der Veränderungsangst

Die Angst vor Veränderungen wurzelt häufig in der Sorge um den Verlust von Stabilität und Identität. Mitarbeitende stellen sich Fragen wie:

„Was bleibt von dem übrig, was unsere Organisation ausmacht?“

„Wie wird sich meine Rolle verändern?“

„Werde ich in der neuen Struktur noch gebraucht?“

Studien zeigen, dass Veränderungen nicht nur als Bedrohung wahrgenommen werden, sondern oft auch das Gefühl auslösen, die Kontrolle zu verlieren. Eine Harvard-Studie (2018) hebt hervor, dass die Betonung von Kontinuität ein zentraler Hebel ist, um diese Ängste abzubauen.

  1. Fehler in der Veränderungskommunikation

Viele Führungskräfte begehen den Fehler, in der Kommunikation ausschliesslich die Vorteile der Veränderung zu betonen und dabei den Status quo als unzureichend darzustellen. Diese Herangehensweise kann kontraproduktiv sein:

  • Signal der Abwertung: Mitarbeitende fühlen sich mit dem Bestehenden verbunden. Eine Kritik am Status quo kann daher als Angriff auf ihre Arbeit oder Werte wahrgenommen werden.
  • Betonung von Unsicherheiten: Je umfassender die geplanten Veränderungen dargestellt werden, desto stärker wird die Angst vor dem Unbekannten.

  1. Der Schlüssel: Kontinuität betonen

Statt ausschliesslich auf Veränderung zu fokussieren, sollten Führungskräfte bewusst vermitteln, was bleibt. Eine klare Botschaft könnte lauten:

„Unsere Werte und unsere Mission bleiben bestehen. Die Veränderungen helfen uns lediglich, unsere Ziele besser zu erreichen.“

Durch die Betonung von Beständigkeit wird Vertrauen aufgebaut und die Angst vor dem Verlust der Identität gemildert. 

Praxisbeispiele:

  • Kulturelle Werte: „Unsere Kernwerte – Integrität, Teamarbeit und Exzellenz – bleiben die Basis unseres Handelns.“
  • Mission und Vision: „Unser Ziel, den

besten Service für unsere Kunden zu bieten, bleibt unberührt.“

  • Tradition: „Wir setzen auf Innovation, aber bleiben der Tradition und den bewährten Ansätzen treu.“

  1. Neue Erkenntnisse: Was treibt Veränderungsakzeptanz wirklich an?

Neuere Forschungen und Praxisbeispiele zeigen, dass die folgenden Faktoren eine entscheidende Rolle spielen:

a) Emotionale Intelligenz der Führungskräfte

Eine empathische Kommunikation ist entscheidend. Führungskräfte, die die Ängste und Bedenken der Mitarbeitenden ernst nehmen, fördern ein Klima des Vertrauens.

b) Beteiligung der Mitarbeitenden

Je stärker die Belegschaft in den Veränderungsprozess eingebunden wird, desto grösser ist die Akzeptanz. Menschen sind bereit, Veränderungen mitzutragen, wenn sie das Gefühl haben, aktiv mitgestalten zu können.

c) Narrativ der Verbesserung

Anstatt Veränderungen als notwendig darzustellen, sollten sie als Verbesserungskomponente eines stabilen Fundaments präsentiert werden.

  1. Praxis-Tipps für die Veränderungskommunikation

    1. Betonen Sie Kontinuität: Kommunizieren Sie klar, was bleibt und unverändert bleibt.
    2. Schaffen Sie emotionale Anker: Nutzen Sie Geschichten, die verdeutlichen, dass die Veränderung nicht das Ende, sondern eine Fortsetzung des Bestehenden ist.
    3. Binden Sie Mitarbeitende frühzeitig ein: Setzen Sie auf Workshops, Feedback-Runden und Co-Creation, um die Belegschaft mitzunehmen.
    4. Visualisieren Sie die Vision: Zeigen Sie durch konkrete Beispiele, wie die Organisation nach der Veränderung aussehen wird, und verbinden Sie dies mit der bestehenden Identität.
    5. Feiern Sie Meilensteine: Markieren Sie kleine Erfolge auf dem Weg und zeigen Sie, dass der Wandel bereits Früchte trägt.
    6. Schlussfolgerung: Veränderungen gestalten statt erzwingen

Veränderungen sind ein unvermeidlicher Bestandteil von Wachstum – sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeitende. Der Widerstand, dem Sie begegnen, ist oft Ausdruck von Sorge und Loyalität gegenüber der Organisation. Mit einer klaren und empathischen Kommunikation, die die Kontinuität betont, können Führungskräfte Ängste reduzieren und die Akzeptanz für Veränderungen erhöhen.

Die Formel lautet: Was bleibt, schafft Vertrauen. Was sich verändert, inspiriert. Mit einer klaren Vision und aktiver Einbindung Ihrer Belegschaft können Sie Veränderungen nicht nur erfolgreich umsetzen, sondern auch als Chance nutzen, Ihre Organisation stärker und resilienter zu machen.

Quellen:

  1. Oreg, S., Vakola, M., & Armenakis, A. (2011). “Change recipients’ reactions to organizational change: A 60-year review of quantitative studies.” Journal of Applied Behavioral Science.
  2. Choi, M., & Ruona, W. E. A. (2011). “Individual readiness for organizational change and its implications for human resource and organization development.” Human Resource Development Review.
  3. Harvard Business Review (2018). “To Get People to Embrace Change, Emphasize What Will Stay the Same.” Veröffentlicht am 15. August 2018.
  4. Kotter, J. P. (2012). Leading Change. Harvard Business Review Press.

OpenAI. (2024). ChatGPT 4o. Verwendet zur Erstellung von Textteilen dieses Artikels.

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